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Die DIG – AG München kritisiert die Verleihung des Thomas-Dehler-Preises an den Imam der Gemeinde Penzberg, Benjamin Idriz, der in München bekannt ist als Vorsitzender des Münchner Forums für Islam e.V. (MFI). Sein liberales und integrationswilliges Auftreten wäre aus unserer Sicht sehr begrüßenswert, wenn es den klaren Eintritt für das Existenzrecht Israels und eine glaubwürdige Positionierung gegen Antisemitismus beinhalten würde.

Leider stehen dem jedoch Äußerungen von Herrn Idriz gegenüber, die ein anderes Bild zeichnen. In seinen öffentlichen Beiträgen, Predigten und sozialen Medien finden sich Aussagen, die Israel delegitimieren oder mit verschwörungsideologischen Narrativen in Verbindung bringen. So bezeichnete er Israel etwa als „angebliche Demokratie“ (FB, 9.9.2025), sprach von Angriffen auf „sieben Länder in zwei Jahren“ (ebenda) und unterstellte der israelischen Regierung, dass, ein „lang verfolgter Plan“ zur Errichtung eines „Groß-Israel“ (FB, 14.8.25) den aktuellen Konflikten zugrunde liege. Dem muss energisch widersprochen werden: so stellte Israel seinen demokratischen Charakter gerade während der letzten Jahre – noch dazu in Kriegszeiten! – dadurch unter Beweis, dass regelmäßig große Demonstrationen gegen die Regierung und deren Entscheidungen unbehindert stattfinden konnten.

Wenn Idriz nach einem begrüßenswerten Appell an Muslime sich vom IS zu distanzieren, ergänzt, „Wie heilsam wäre es gewesen, wenn auch innerhalb der jüdischen Gemeinden eine ebenso eindeutige und öffentliche Distanzierung von den Handlungen der israelischen Regierung erfolgt wäre“ (FB, 13.10.2025), wird damit implizit eine untragbare Gleichsetzung einer mordenden Terrororganisation mit der israelischen Regierung vorgenommen. Sie macht deutlich, dass sich Idriz der Bedeutung Israels als der einzigen Schutzmacht des weltweiten Judentums nicht bewusst ist.

Wenn er folgert. „Vielleicht hätte das …. Antisemitismus eingedämmt“(ebenda), macht er Juden für Antisemitismus verantwortlich. Ebenso problematisch erscheint seine Freude über die Freilassung der palästinensischen Häftlinge, von denen etliche schwerste Verbrechen begangen haben. Diese Tatsache bleibt völlig ausgeblendet, wenn Ildriz schreibt: „Zugleich habe ich auch die Freilassung der palästinensischen Häftlinge begrüßt von denen einige mehr als zwanzig Jahre in Gefängnissen verbracht haben. Auch sie dürfen nun wieder ihre Angehörigen in die Arme schließen“ (ebenda)


Derartige Positionen widersprechen dem Geist der Aufklärung und elementaren Werten wie Rechtsstaatlichkeit, politische Vernunft, und unbedingter Solidarität mit dem demokratischen Israel.


Eine Ehrung von Herrn Idriz erfolgt in Zeiten eines alarmierenden Anstiegs des Antisemitismus im Namen Thomas Dehlers, einem der profiliertesten Demokraten der Bundesrepublik, der während der NS-Zeit an seiner Ehe mit seiner jüdischen Ehefrau festhielt und jüdische Mandanten trotz massiver Repressionen und Einschüchterungsversuche verteidigte. Sie sendet ein weiteres fatales Signal – insbesondere gegenüber der jüdischen Gemeinschaft und all jenen, die sich in Deutschland tagtäglich gegen Antisemitismus einsetzen. Dies sollte nicht geschehen. Wir fordern daher die Thomas-Dehler-Stiftung auf, ihre Entscheidung zu überdenken und zu revidieren.